Perzeptive Computergraphik: Anpassung von Echtzeit-Rendering und -Simulation an die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung

Das Ziel moderner Computergraphik ist die schnelle und realistische Erzeugung von Bildern und Animationen. Dabei gewinnt die Bewertung und Optimierung des Realismus zunehmend an Bedeutung: Die visuelle Wahrnehmung von dynamischen Ereignissen ist ein komplexer kognitiver Prozess, der bis heute nicht vollständig verstanden ist. Deshalb sind Studien, die durch die Verwendung synthetischer Bilder und Animationen Einblicke in diese kognitiven Prozesse ermöglichen, von besonderem Interesse. In diesem Vortrag werde ich mich mit drei Arbeitsbereichen der perzeptiven Computergraphik befassen, in denen wir Algorithmen, Darstellungsformen und Metriken entwickelt haben, die auf psychophysikalischen Grundlagen beruhen:

1) Geometrische Simplifizierung von Polygonnetzen durch die Analyse von Blickbewegungen sowie Auswertung der Ergebnisse auf der Basis verschiedener psychologischer Versuchsserien.
2) Steuerung und Anpassung physikalischer Echtzeit-Simulation von kollidierenden Objekten auf der Basis von Psychophysik und Blickbewegungen.
3) Animation von virtuellen Akteuren in natürlicher Umgebung mit Hilfe von hybriden Geometrie-Bild-Darstellungen, die nach perzeptiven Prinzipien ausgewählt werden.