Diese Veräanderungen machen die Entwicklung von immer schnelleren Übertragungsverfahren notwendig, die auch für den Anschluß von Privathaushalten geeignet sind. Die Modem-Technologie, die bis vor wenigen Jahren nur 2400 bps oder 9600 bps erreichte, liefert heute Geschwindigkeiten bis zu 33.6 kbps. Mit ISDN lassen sich immerhin zwei Kanäle zu 64 kbps auf einer einfachen Telefonleitung realisieren.
Weit höhere Übertragungsraten lassen sich auf Kupfer-Koaxialkabeln erreichen, mit denen ein großer Teil der Haushalte in vielen Ländern durch Kabelfernsehnetze ausgestattet ist.
Die Nutzung von Kabelfernsehnetzen für Multimedia-Anwendungen und Internet-Dienste ist jedoch nicht ganz problemlos. Die Netze sind ursprünglich nicht für digitale, bidirektionale Kommunikation entwickelt worden, sondern nur fü analog Fernsehsignale, die von einem zentralen Head-End gleichzeitig an alle Haushalte (Broadcast) gesendet werden.
Um Kabelfernsehnetze für digitale, bidirektionale Kommunikation verwenden zu können, wurden mehrere MAC-Protokolle (Medium Access Control) von verschiedenen Gremien entwickelt: DAVIC, MCNS, IEEE 802.14. Eine kurze Beschreibung des IEEE 802.14 Draft Standards ist z.B. hier zu finden.
Am Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund ist ein Simulationsmodell für das IEEE 802.14 Protokoll entwickelt worden, mit dem Leistungsuntersuchungen dieses Protokolls in unterschiedlichen Netzkonfigurationen durchgeführt werden.
Aufgrund der physikalischen Eigenschaften von Kabelfernsehnetzen können sind spezielle Kollisionserkennungsverfahren nötig. Da die angeschlossenen Station nicht direkt miteinander kommunizieren können, ist das Head-End an jeder Kommunikation sowie an der Kollisionerkennung und -auflösung beteiligt. Unter Spitzenlast kann das Head-End daher leicht zum Flaschenhals des Netzes werden.
Eine mögliche Verringerung diesen Problems besteht darin, ATM-Switches schon im HFC-Netz, anstelle der bisher passiven Verstärker einzusetzen. Dabei sind verschiedene Switch-Topologien möglich und durch Simulation untersucht worden.
Weitergehende Untersuchungen werden sich mit dem Vergleich von verschiedenen Queuing-Strategien, wie Weighted-Fair-Queueing (WFQ), und IP über HFC-Netzen beschäftigen. Dabei steht jeweils die erreichbare Dientgüte (Quality-of-Service, QoS) im Vordergrund.
Es sind in diesem Bereich auch Studien- und Diplomarbeiten zu vergeben.